Der Schalltrichter

Thomas Speck

[Bonus] Das Alter - Eine wunderbare Zeit

Warum ich gerne Alt bin.

04.11.2024 7 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Bonus-Episode des Schalltrichters dreht sich alles um die Frage, was es wirklich bedeutet, alt zu sein – und wie man es schafft, das Alter als Befreiung zu erleben. Diesmal erzählt Thomas von einem Moment auf einem Podcast-Festival, als ihn eine junge Kollegin neugierig fragte, wie es ist, inmitten all der Technik-affinen Jugend der älteste Teilnehmer zu sein. Was folgte, war eine tiefe Reflexion über das Älterwerden, die Freiheit, die es mit sich bringt, und die Kunst, das Leben zu umarmen.

Thomas beschreibt das Alter nicht als Last, sondern als sanften Wind, der einem die Richtung weist. Mit jeder Falte und jedem grauen Haar wächst die Weisheit, die eigenen Wege zu gehen und sich von den Erwartungen der Welt zu befreien. Früher habe er oft versucht, der Gesellschaft zu gefallen, erzählt er, doch heute tanzt er allein und glücklich in seinem Wohnzimmer, schreibt bis tief in die Nacht oder läuft frei durch die Wellen – einfach, weil es ihn glücklich macht.

In seinem gewohnt scharfsinnigen Stil reflektiert Thomas darüber, wie der Verlust geliebter Menschen und die Narben des Lebens nicht nur Schmerz, sondern auch Kraft und Liebe mit sich bringen. Denn, so sagt er, ein Herz, das nie gebrochen wurde, hat vielleicht nie wirklich geliebt.

Am Ende bleibt die Erkenntnis: Das Alter ist kein Hindernis, sondern ein Geschenk, das uns die Freiheit gibt, das Leben in all seiner Schönheit und Vergänglichkeit zu genießen. Eine berührende Episode, die uns daran erinnert, dass es nie zu spät ist, im Tanz mit der Zeit die eigenen Regeln zu schreiben.

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Danke! Euer Thomas

Transkript

>> Thomas Speck: Der Schalttrichter Alltagsironie trifft Tiefsinn von und mit eurem Man im Black des Alltags. Thomas Speck. Es war ein sonniger Nachmittag auf einem Podcast Festival, als mir eine junge Kollegin mit einem neugierigen und völlig unschuldigen Funkeln in den Augen gegenüberstand und du bist wahrscheinlich mit Abstand der älteste aller Teilnehmer hier und umgeben von so jungen Menschen, die mit all der Technik aufgewachsen sind. Wie fühlt es sich für dich an, alt zu sein? Das war einer der Momente, wo plötzlich inmitten des Lärms von hundert Menschen stille um einen ist. Solches ist sehr selten. Und da wusste die Antwort auf diese Frage ist auch für mich sehr wichtig. Zunächst war ich natürlich überrascht, als ich diese Frage hö alt? Das hatte ich mich nie wirklich gefühlt. Vielleicht lag es daran, dass das Alter für mich nicht nur eine Ansammlung von Jahren ist, sondern eine Reise, die sich immer neu entfaltet. Das Fräulein bemerkte sofort meine Verwunderung und errötete leicht, als ob es seine Neugierde bereute. Doch ich lächelte und versicherte ihr, dass es eine der besten Fragen war, die mir jemals gestellt worden war. Das ist eine gute Frage, sagte ich beschwichtigend und begann mein Herz zu öffnen. Alter, so sagte ich, ist kein schweres Gewicht, das man trägt, sondern wie ein sanfter Wind, der uns in die Richtung weist. Ich habe gelernt, das Leben aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Nicht mehr von den Gipfeln der Ungewissheit und des Ehrgeizes, sondern eher von den ruhigen Tälern der Gelassenheit und der Stille aus. Die Falten auf meinem Gesicht, die grauen Haare, das sind bloß Spuren eines reichen Lebens, voller Geschichten, voller gelebter Momente. Früher hätten sie mir vielleicht Angst gemacht, aber jetzt umarme ich sie wie einen alten Freund, der mich auf dieser Reise begleitet. Sie lauschte still, und ich konnte sehen, wie sich ihre Augen weiteten. Früher, so fuhr ich fort, hatte ich oft Angst, nicht genug zu sein, für mich selbst und für andere. Ich wollte die Erwartungen der ganzen Welt erfüllen. Mein Gott, wie oft bin ich daran gescheitert. Doch mit der Zeit kam die Freiheit, die Ketten dieser Erwartungen zu sprengen. Jetzt erlaube ich mir, meine eigene Wahrheit zu leben. Zweitausendein, auch wenn sie sich nicht in die Schablonen anderer einfügt. Wenn ich Blumen anschaue, sehe ich nicht nur Farben, sondern Geschichten. Jede Blume, jedes Blatt, jeder Baum trägt die Weisheit der Jahreszeiten in sich. Ich erzählte ihr, wie ich Freunde verloren habe, die das Geschenk der Jahre nicht erleben durften, die so jung starben, was mir großen Schmerz bereitet hat. Sie haben mich gelehrt, wie kostbar das Leben ist. Zweitausendein der Schmerz ihres Verlusts hat Wurzeln in meinem Herzen geschlagen, aber aus diesen Wurzeln wächst wiederum Stärke. Ich bin durch sie gewachsen, habe gelernt, noch mehr zu lieben, tiefer zu fühlen, mit einem offeneren Herzen durch die Welt zu gehen. Die junge Dame sah mich mit einem tiefen Ernst an, als hätte sie in meinen Worten etwas Wertvolles gefunden. Das ermutigte mich. Weißt du, sagte ich, das Alter hat mir die Freiheit gebracht, loszulassen, was andere über mich denken. Ich schreibe bis tief in die Nacht, wenn mir danach ist. Ich tanze allein und glücklich mitten in meinem Studio, weil ich weiß, dass wahre Freiheit nicht davon abhängt, was man sieht, sondern was man fühlt. Es sind diese kleinen Freuden, die uns an die wahren Schätze des Lebens erinnern. Wenn ich am Strand durch Wellen laufe, fühle ich mich frei, ungebunden, und es ist völlig egal, ob mein Körper nicht mehr dem der Jugend entspricht. Das Lachen, das ich spüre, ist irgendwie ewig, zeitlos. Eine Pause entstand, und die darin enthaltene Stille trug meine Worte irgendwie sanft weiter. Ein Herz, das niemals gebrochen wurde, fuhr ich fort, hat vielleicht nie die tiefe wahrer Liebe gekannt. Schmerz und Freude, Verlust und Gewinn, das ist der Pulsschlag des Lebens. Es sind nicht die Jahre, die uns alt machen, zweitausendein, sondern wenn wir aufhören zu fühlen, zu spüren und neue Möglichkeiten zu erforschen. Nun, ich liebe es, alt zu sein, sagte ich schließlich, denn das Alter hat mir nicht nur Weisheit gebracht, sondern auch den Mut, das Leben so zu umarmen, wie es ist, schön, chaotisch, vergänglich. Der Gedanke, dass meine Zeit begrenzt ist, lässt mich jeden Moment nur intensiver spüren. Ich denke, wenn man aufhört, Neues zu entdecken, sich hinsetzt und der Jugend hinterhertrauert, dann erst ist man wirklich alt. Ich sah, wie das Fräulein Nachdenklich nickte, und es rührte mich, dass meine Worte einen Widerhall in ihrem jungen Herzen gefunden hatten. Ich möchte nach meinen eigenen Regeln leben, fügte ich abschließend hinzu, den Regeln meines Herzens folgen. Ich verschwende keine Zeit mehr damit, darüber nachzudenken, was hätte sein können oder was noch kommen mag, zweitausendein. Alles, was zählt, ist der Moment, das jetzt. Der Rest gehört dem Universum. Sie lächelte schließlich. Danke, sagte sie leise, für alles, was du mir erzählt hast. Ich hoffe, dass ich eines Tages genauso leben kann. Du zeigst uns, dass Alter keine Grenze ist, irgendetwas zu erreichen. Als sie sich verabschiedete, fühlte ich eine tiefe Zufriedenheit in meinem Herzen, zweitausendein. Es war nicht nur ein Gespräch gewesen, sondern ein Austausch, eine Brücke zwischen Generationen. Und in dieser Brücke lag die Botschaft, die ich mir selbst immer wieder ins Gedächtnis rief. Das Leben ist kein Wettlauf gegen die Zeit, sondern ein Tanz mit ihr. Jede Falte, jeder Moment, jede Erinnerung, all das ist Teil des Tanzes. Und da ich diese Worte aussprach, wurde ich dem auch gewahr. Ja, ich fühlte es tatsächlich. Und ich habe aus dem Herzen gesprochen. Ich setzte mich in eine ruhige Ecke abseits des Trubels, schloss die Augen und ließ die warme Sonne mein Gesicht berühren. Alter, dachte ich, bei mir ist wirklich ein Geschenk. Es ist die Freiheit, das Leben zu sehen, wie es ist, und es mit einem Lächeln zu umarmen. In diesem Moment unter der goldenen Sonne fühlte ich mich gesegnet, genau hier und jetzt zu sein. Danke fürs Zuhören. Denk dran, wenn dir dieser Podcast gefällt und du gutem Inhalt etwas zurückgeben möchtest, klick auf abonnieren, gib mir ein Herzchen, fünf Sterne oder einen guten Kommentar. Und wenn du noch tiefer eintauchen willst, melde dich auf meiner Website für den Newsletter an und verpasse keine spannenden Updates. Zweitausendein. Teile es auch gerne mit Freunden, die sich über eine gute Portion zynischen Humors und so manche Nachdenklichkeit freuen würden. Danke für deine Unterstützung

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