Dumme Fragen - und manch dumme Antwort
Wie kann ein und dieselbe Frage mal dumm sein oder auch nicht?
05.09.2024 14 min
Zusammenfassung & Show Notes
Willkommen zurück zu "Der Schalltrichter", wo Thomas Speck diesmal die Bühne für ein Spektakel der besonderen Art bereitet: Die Gala der dummen Fragen! In dieser Episode dreht sich alles um jene subtilen Meisterwerke der Ignoranz, die es schaffen, selbst die geduldigsten Seelen in den Wahnsinn zu treiben.
Thomas führt uns durch das verwirrende Labyrinth der Alltagskonversationen, in dem Fragen wie "Darf ich dich was fragen?" oder das allseits beliebte "Wie geht es dir?" die Hauptrollen spielen. Mit scharfzüngigem Humor und ironischen Kommentaren zeigt er, wie diese scheinbar harmlosen Fragen oft mehr über den Fragesteller verraten als gewollt.
Besonders im Fokus: die Frage "Warum?" – ein mächtiges Wort, das sowohl Gespräche vertiefen als auch zerstören kann. Thomas enthüllt die Taktiken und die Psychologie hinter diesem kleinen, aber mächtigen Wort und lässt uns schmunzeln und nachdenken zugleich.
Seid bereit für eine Episode voller scharfsinniger Beobachtungen und unterhaltsamer Einsichten. Verpasst nicht diese bissige Analyse menschlicher Kommunikationsgewohnheiten. Abonniert den Podcast, gebt ein Like, und bleibt gespannt auf weitere ironische Enthüllungen mit Thomas Speck!
Abonniere diesen Podcast und hinterlasse eine Bewertung oder Rezension.
Spotify: https://open.spotify.com/show/0kstD0qNhpu8MnTZN9YUsL?si=5c9ab85a8896447d
Apple: https://podcasts.apple.com/at/podcast/der-schalltrichter/id1572332019
Teile "Der Schalltrichter" auch mit Freunden und Familie!
Ich freue mich auf einen Besuch und Follow und Teilen bei:
Der Schalltrichter: https://www.der-schalltrichter.at/
Instagram: @der.schalltrichter.podcast
Bluesky: https://bsky.app/profile/der-speck-thomas.bsky.social
Threads: https://www.threads.net/@der.speck.thomas
Youtube: https://www.youtube.com/@der.schalltrichter.podcast
Unterstützen (Du brauchst KEIN eigenes Paypal-Konto!): https://www.paypal.com/paypalme/SpeckThomas
Danke! Euer Thomas
Spotify: https://open.spotify.com/show/0kstD0qNhpu8MnTZN9YUsL?si=5c9ab85a8896447d
Apple: https://podcasts.apple.com/at/podcast/der-schalltrichter/id1572332019
Teile "Der Schalltrichter" auch mit Freunden und Familie!
Ich freue mich auf einen Besuch und Follow und Teilen bei:
Der Schalltrichter: https://www.der-schalltrichter.at/
Instagram: @der.schalltrichter.podcast
Bluesky: https://bsky.app/profile/der-speck-thomas.bsky.social
Threads: https://www.threads.net/@der.speck.thomas
Youtube: https://www.youtube.com/@der.schalltrichter.podcast
Unterstützen (Du brauchst KEIN eigenes Paypal-Konto!): https://www.paypal.com/paypalme/SpeckThomas
Danke! Euer Thomas
Transkript
>> Thomas Speck: Kennst du den Spruch es gibt keine dummen Fragen,
es gibt nur dumme Antworten?
Ich bin in dieser Frage zwiegespalten, obwohl
ich im Grunde glaube, dass es stimmt. Jedoch
bin ich auch der Meinung, dass es davon abhängt,
von der Intention des fragenden
Nämlich, also, warum er oder sie
eine Frage stellt. Und damit
gibt es dumme Fragen. Ein Highlight
jeder dummen Frageliste. Darf ich dich
was fragen? Oh, diese Ironie.
Eine Frage über das Fragestellen, das ist
wie ein Kuchen, der sich selbst bäckt.
Genial, oder?
Der Schaltrichter
Alltagsironie trifft Tiefsinn.
Von und mit eurem man im Black des
Alltags. Thomas Speck.
Doch keine Sorge, lieber Fragesteller, diese
Naivität wird stets in Ehren gehalten.
Denn ohne diese dummen Fragen hätten wir
klugen Köpfe keine Bühne, unsere Brillanz zu
entfalten. Und wer wäre ich,
anderen diese Freude zu nehmen?
Wie geht es dir? Oh, das ist
die Königin aller dummen Fragen, die
majestätische Herrscherin der bedeutungslosen
Konversation. Eine Frage, die so
harmlos daherkommt und dennoch so tief
in die Abgründe menschlicher Oberflächlichkeiten
blicken lässt. Eine Frage, die wie ein
trojanisches Pferd wirkt,
aussenfreundlich und einladend, innen
jedoch voller hohler Phrasen und
unausgesprochener Desinteressen.
Wie geht es dir? Lässt mich immer sehr
aufmerksam werden. Diese Frage ist
eine Floskel, gleichermaßen, wie sie eine gute,
liebende Frage sein kann. Ein
Schmetterling aneinandergereihter Silben, der
entweder die Blumen der Aufrichtigkeit bestäubt oder
einfach nur auf dem Mist der
Belanglosigkeiten landet. Interessierst
du dich wirklich, wie es mir geht, oder ist es dein
Eisbrecher, der eine Konversation erst
einleiten soll? Ich finde das
meist schnell heraus, indem ich wie geht es
dir? Wahrheitsgetreu beantworte, wenn ich
überhaupt dazu komme. Seltsam, was man
dann manchmal für Reaktionen bekommt.
Ein ehrliches ich bin heute ziemlich
niedergeschlagen wirkt oft wie eine Zombie
Apokalypse. Zweitausendein Leute flüchten,
Gesichter entgleisen und der Raum leert sich
schneller als bei einem Feueralarm.
Wer interessiert sich denn wirklich für den anderen? Wenn
man wie geht es dir?
Will man das eigentlich tatsächlich wissen?
Hier betreten wir das Reich der rhetorischen
Fragen, wo Worte Bedeutungslosigkeit
signalisieren. Ich bin
manchmal in grauen Gedanken, weil das meine
Persönlichkeit ist. Das sage ich dann
auch, weil ich Worte gerne nehme als das, was
sie bedeuten. Überraschenderweise
stößt das selten auf Begeisterung,
kleines da fragt die Nichte und sie
holt tief wie geht es dir?
Weißt, mir gehts eh super, aber. Und noch im
selben Atemzug erfahre ich davon, wie Oma den
Apfelstrudel bäckt, Mama gestern wieder einmal völlig
daneben war. Und sowieso den ganzen
Affenzirkus in der Schule. Und erst recht die
Jungs. Aber hey,
hast nicht du mich gefragt?
Es scheint, als sei ich lediglich der Soundtrack zu
deinem Monolog. Wie geht
es dir? Das ist eine sehr verbindliche
Frage. Sie suggeriert echtes
Interesse, lässt es so aussehen, dass der
fragende Anteil nimmt und verführt einen
dazu, den Mund zu öffnen, etwas dazu sagen
zu wollen. Die andere Seite der
Medaille ist, dass die allermeisten das auch
tun, aber nicht wahrheitsgetreu
antworten. Ja gut,
geht schon. Das ist die wohl am häufigsten gesagte
Lüge aller Zeiten. Und auch
dieses ja gut, geht schon hat zwei
mögliche Bedeutungen. Entweder
man mag nicht drüber reden, oder man
erwartet, dass der ohnehin schon Fragende nun
seine zweite Frage stellt. Ja, was ist denn
los? Und dann geht es los mit den
Na jas und weißt es. Als ob
man erst eine zweite Versicherung gebraucht hat, dann über
alles mögliche zu reden und doch nicht
die Wahrheit zu sagen.
Dieses ja gut, geht schon ist, was ich
als dumme Antwort bezeichnen möchte und der
these, dass es eben keine dummen Fragen
gebe, als Beweis genügt.
Aber Fakt ist, dass wir noch immer von ein und
derselben Frage wie geht
es dir? Einmal ist
diese also dumm und einmal ist
sie das nicht. Und das ist, wie nun
unwiderlegbar bewiesen, abhängig von der
Intention der Gesprächspartner.
Es gab in meiner Siedlung zwei ältere Damen.
Sehr nett beide. Ich mag sie gut leiden.
Sie wohnten seit über 40 Jahren Tür
an Tür dort und beide sind
Witwen. Trafen sie sich an der Bushaltestelle
oder beim Einkaufen, begann das Gespräch
immer gleich. Ja, schau her, die
rosa A. Lang nimmer getroffen, gell? Ja,
wie gehts dir denn? Ich komm ja gerade
vom Dr. Der Rest ging unter. Sich
gegenseitig darin zu übertrumpfen, wer die
größeren Schmerzen und das schlimmere Leiden hat,
die schwereren Medikamente nehmen musste und die
nervigere Wartezeit beim Dr. Hatte.
Das mündet endlich in einen Vergleich, wer
von den beiden wohl früher in die Grube fährt,
nur die andere auch da ein wenig zu
übertrumpfen.
Ich frage mich, wieso fragt man, wenn
man es gar nicht wissen will? Oder warum
antwortet man, wenn man es gar nicht sagen will? Ÿousand,
weshalb sagt man ich mag nicht drüber
reden? Hm? Fragen. Die
Fragen fragen. Das Thema dumme Fragen
scheint nur Fragen zu liefern, aber keine
Antworten. Dieses wie
geht es dir? Ist also ein echtes
Universalgenie der
Konversationseinleitung, obwohl es
meistens nur eine leere Worthülse ist, die
zwar wohl klingend zweitausendein nur selten echte
Bedeutung hat. Eine Floskel
eben.
Wo es ein Genie zur Eröffnung gibt, muss
es auch eine Frage geben, die Konversationen beenden
kann. Universell einsetzbar soll sie
sein und deshalb für alle Absichten als Ausdruck oder
Auslöser geeignet. So etwas gibt
es. Es ist nur ein Wort, wogegen
das wie geht es dir? Deren vier benötigt.
Es ist dem wie geht es dir? Auch haushoch
überlegen, weil man es von liebevoll bis wirklich
boshaft einsetzen kann. Frei nach
René wenn du jemanden
emotional voll in die Wand fahren möchtest und in
kürzester Zeit zur Verzweiflung bringen willst, musst du nur
ganz oft folgende Frage
warum?
Neben der Königin wie geht es dir? Ist
das warum das fieseste und
gleichzeitig prachtvollste Exemplar einer
möglicherweise dummen Frage. Der
Hofnarr der Königin. Wenn man so möchte,
eine wahre Waffe der Konversation, ein
Meisterwerk der Subtilität. Stell dir
vor, du kommst nach Hause und freust dich, dass du den
Einkauf gut erledigen konntest. Du
begrüßt deinen Partner und hey, Sieh mal, ich hab auch
gleich den Einkauf erledigt. Und dein
Partner oder Partnerin dreht sich
langsam sieht dich nur an und
warum hast du nicht auch gleich den Müll mitgenommen?
Spürst du das? Dieses Ziehen in
deinem Nacken? Dieses brennend flaue Gefühl in deiner
Magengegend? Du weißt, dass es jetzt
vollkommen egal ist, was du sagen kannst. Der
die will nicht im geringsten wissen,
warum du den Müll nicht mitgenommen hast.
Der oder die will dir eine
reinwürgen. Aber so richtig,
dass du den Müll vergessen hast, ist vollkommen
offensichtlich. Und das wird auch das Thema deiner
Strafrede sein, die du dir anhören kannst.
Dieses warum wird hier nur dazu
benutzt, dich klein zu machen, deine Deckung
einzureißen. Es ist nicht wichtig,
dass du dich ohnehin schon schämst und es dir peinlich ist,
dass du das vergessen hast. Ÿousand nein, man möchte auch
noch gerne drauf herumtrampeln.
Und damit der verbale Dolch so richtig fein
zwischen deine Rippen fährt, wird das warum
vorangeschickt. Frage dein
gegenüber nach warum. Wenn du eine Sache nicht
machen möchtest, die diese Person sich vorstellt,
frage warum? Und
warum? Bis sie entnervt
aufgibt.
Das enthebt dich, eine klare Stellung zu
beziehen. Du musst nicht sagen, dass du
eigentlich keinen Bock auf dieses oder jenes
hast. Warum gaukelt in diesem
Falle vor, dass du gerne mehr wissen
möchtest, lässt dich also auf der Seite des
Neugierigen sein, während dein eigentliches
Ziel, den anderen zu enervieren, immer
näher rückt und am Ende kannst du noch
hergehen und mit dem Brustton der Überzeugung
behaupten, dass du ja nur wissen wolltest,
auch da im Recht zu bleiben.
Letztlich kann dir das warum helfen, so
manche Feigheit oder Psychose zu verbergen,
wenn du sonst keinen anderen Ausweg weißt,
nur ja nicht wahrhaftig Stellung beziehen.
Herrlich, wie man Menschen mit nur einem Wort in die
Rechtfertigung und Verteidigung zwingen kann.
Dieses unscheinbare Wort hat die Macht,
jede Konversation zu verlängern oder
abrupt zu beenden, sie zu
vertiefen oder völlig zu zerstören.
Also, beim nächsten Mal, wenn du dich in einer
endlosen, langweiligen Unterhaltung
wiederfindest, erinnere dich an die Kraft des
Warum, setze es geschickt ein und
beobachte, wie sich das Gespräch entweder in
tiefere Gewässer bewegt oder wie von
Geisterhand verschwindet. Und genieße
den Moment der absoluten Stille, die darauf folgt.
Zweitausendein. Das bedeutet nicht, dass
warum oder seine Geschwister weshalb
und wieso eine böse Frage ist.
Ganz und gar nicht. Es liegt nur besonders viel Kraft in
solchen einfachen Dingen. Aber es wird
gerne dazu benutzt, andere auszuhebeln, sie
zum Schweigen zu bringen oder klein zu halten.
Und natürlich, was ihr eigentlicher Sinn
wäre, für genau das Gegenteil.
Es gibt ganz besonders gute warum
Fragen. Es ist wie
so gutes kann bis zur
Bedeutungslosigkeit missbraucht werden und
fordert deshalb unsere Achtsamkeit.
Wir können unsere Sprache einer Waffe
gleich mit Worten laden und Seelen
damit töten oder dieselben
Worte wie Balsam und Pflaster
verwenden.
Aber natürlich gibt es auch Fragen, die sind von
Grund an dumm. Ich stehe
im untersten Geschoss der Tiefgarage am Lift und mein
Nachbar kommt hinzu. Hey, fährst du nach oben?
Nein, ich warte auf die U Bahn.
Oder auch ein Klassiker, du liegst auf der Couch
und schnarchst. Deine Freundin stupst dich an
und schläfst du? Nein, ich meditiere
über die Bedeutung des Lebens mit geschlossenen Augen und mähe
dabei den Rasen. Zweitausendein. Dich schüttelt es vor
Kälte und du wirst gefragt, ob dir kalt ist. Bei
sieben und dreiig Grad tappst du matt herum. Ist
der warm? Du läufst vor einem Hund
davon. Hast du Angst vor Hunden? Weinst
du? Lachst du? Bist du traurig? Was sollen
solche Fragen, soferne die Antwort doch offensichtlich
ist? Ich verstehe, man will reden.
Aber dann stell doch bitte nicht solche dummschwatz Fragen, die
mich an deiner Grundintelligenz zweifeln
lassen. Frag mich, wie geht es
dir? Frag mich, warum? Fährst du mit dem
Lift? Oder findest du mich so uninteressant,
dass du auf meiner Couch eingeschlafen bist? Dann
habe ich die Chance, dir ehrlich zu
schlecht, zu faul oder
ja,
Intentionen, liebe Leute, Intentionen. Deine
Fragen und Antworten verraten letztlich,
wer du wirklich bist, ÿousand. Sie zeigen, was
du tatsächlich willst. Sie verraten dich
hinterrücks und lassen dir keine Chance auf
entkommen. Wie geht es dir
und warum sind Säulen der
Konversation und die Spiegel deiner Seele,
ja der Gesellschaft, mit der du dich umgibst.
Also wähle weise und stelle keine Fragen,
deren Antwort dich nicht wirklich interessiert.
Danke fürs Zuhören. Lasst mir doch ein Abo
da, ein Herzchen, ein Like oder fünf
Sterne und vielleicht einen guten
Kommentar. Bis nächste Woche, same
time, same station. Euer
Thomas
beim Dr. Hack beim Dr. Und
freust dich, dass du den ein
und dieses unscheinbar
bei sieben und dreiig Grad trappen,
zweitausendein.