Der Schalltrichter

Thomas Speck

kurz gesagt! Für das „Normale“ - Niederösterreichs Kampf gegen die „Anderen“

New Plebs - Different Colors der Politik Niederösterreichs

15.03.2025 9 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Episode von Schalltrichter nehmen wir uns die politischen Nebelkerzen Niederösterreichs vor – und zerlegen sie mit chirurgischer Präzision. Im Mittelpunkt: Der blaue Landgraf, äh, Landbauer, der mit sprachlicher Akrobatik versucht, „das Normale vor das Abnormale“ zu stellen. Doch was bedeutet normal überhaupt? 

Wer legt das fest? Und warum klingt das Ganze, als hätte ein philosophierender Kettenhund zu viel Nietzsche inhaliert?

Wir sezieren die Wortspiele, entlarven die rhetorischen Winkelzüge und decken auf, was sich wirklich hinter „Blau-Gelb statt Regenbogen-Politik“ verbirgt. Spoiler: Es geht nicht um Farbgestaltung. Es geht um Ausgrenzung, um das gezielte Schaffen eines Feindbilds – und um eine politische Strategie, die verzweifelt an einem Weltbild festhält, das längst von der Realität überholt wurde.

Doch hier ist der Clou: Die Geschichte zeigt, dass sich „Normalität“ nicht per Dekret verordnen lässt. Und am Ende bleibt die Frage: Wer genau läuft hier eigentlich einer „hochideologisierten Minderheit“ hinterher? Eine Episode voller Ironie, Klartext und gedanklicher Schärfe – perfekt für alle, die politische Worthülsen nicht unkommentiert stehen lassen.

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 #Niederösterreich #FPÖ #Politik #Normalität #Regenbogen


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Danke! Euer Thomas

Transkript

>> Thomas Speck: Der Schalltrichter. Alltagsironie trifft Tiefsinn. Von und mit eurem Man in black des Alltags. Thomas Speck kurz gesagt! Für das "Normale" Niederösterreichs Kampf gegen die "Anderen". Die österreichische Innenpolitik, oder genauer die niederösterreichische, ist ein unerschöpflicher Quell an sprachlichen Spitzfindigkeiten und semantischen Verrenkungen, die selbst einen rhetorisch geübten überfordern können. Der blaue Landgraf äh Landbauer, der der eisernen Lady Mikl Leitner als Steigbügelhalter dient, damit die ihre macht noch einmal vier Jahre ausdienen kann, sagte: Wir stellen das Normale vor das Abnormale. Wir setzen auf blau gelb statt auf Regenbogenpolitik. Mit dem schwarz blauen Arbeitsübereinkommen 2023 habe man den Weg der Vernunft eingeschlagen. Wir stellen in Niederösterreich gesellschaftspolitisches Gegengewicht zu einer schrillen, hochideologisierten Minderheit dar, die in anderen Ländern oftmals versucht, die Politik vor ihren Karren zu spannen, meinte der Landeshauptfrau Stellvertreter. Nun wollen wir uns diesen dümmlichen Bullshit einmal genauer anschauen. Wir stellen das Normale vor das Abnormale. Ein Satz, der sich anhört, als hätte ihn ein philosophisch interessierter Kettenhund im ersten Semester Ontologie gedrechselt. Was ist denn bitte normal? und wer entscheidet das? Die Geschichte lehrt immer dann, wenn jemand anfängt, eine starre Definition von Normalität in den Raum zu werfen, sollte man sich besser auf ein soziologisches Rodeo gefasst machen. Denn was gestern noch normal Frauen ohne Wahlrecht rauchen im Flugzeug Telefonzellen. Gute Musik ist heute längst schon in Vergessenheit geraten. Blau gelb statt Regenbogenpolitik poetisch, fast schon hymnisch. Man kann sich direkt vorstellen, wie sich zwei Farbpaletten in einem Duell gegenüberstehen. Links der heldenhafte, bodenständige Landesfarbenkrieger in blau und gelb. Rechts der schillernde, ungestüme Regenbogenkämpfer, der anscheinend eine Bedrohung für. Ja, für was eigentlich? Eine Bedrohung für öffentliche Buntstifte, den Verkauf von monochromen Fahnen? Die Farbindustrie? Der implizierte Subtext Regenbogenpolitik, also LGBTQ Rechte und Diversität, ist etwas, das es zu begrenzen gilt zugunsten eines puristischen nationalen Farbschemas. Dass Farben auf einer Flagge kein politisches Konzept, sondern eine Metapher sind, scheint nebensächlich. Die Logik hier ist ungefähr so präzise wie ein Kuchenrezept, das nur Mehl und irgendetwas anderes enthält. Der Weg der Vernunft. Ach je, der Weg der Vernunft. Eine klassische politische Selbstbeschreibung, die ungefähr so originell ist wie ein Politiker, der betont, er sei für die Bürgerinnen und Bürger da die Zentrale. Wer nicht auf dieser Spur fährt, muss also zwangsläufig unvernünftig sein. Ein alter rhetorischer Track, bei dem der politische Gegner nicht inhaltlich widerlegt wird, sondern per semantischer Umwidmung ins Lager der Wirrköpfe geschoben wird. Schrille, hochideologisierte Minderheit. Diese Formulierung verdient eine Ehrenmedaille in der Disziplin politische Euphemismen und Kampfbegriffe. Schrill? Nun, weil Menschen, die für ihre Rechte kämpfen, immer laut sind. Dass sie nur so laut sein müssen, weil sie sonst überhört werden, wird dabei elegant übersehen. Hochideologisiert. Ein lustiges Wort, das suggeriert, es gäbe eine entideologisierte, neutrale Politik. Zufälligerweise genau die eigene, nicht wahr? Minderheit. Das ist der entscheidende Frame. Hier wird versucht, progressive Anliegen auf eine kleine, unbedeutende Randgruppe zu reduzieren. Obwohl viele dieser Forderungen längst mehrheitsfähig sind, versucht, die Politik vor ihren Karren zu spannen. Als würde nicht jede Gruppe versuchen, ihre Interessen in der Politik zu vertreten. Aber natürlich, wenn es die anderen tun, ist es perfide Einflussnahme. Wenn es die eigene Partei tut, ist es verantwortungsvolle Führung. Die Logik ist so elegant wie ein Elefant auf Rollschuhen. Diese Aussage ist ein kleines Meisterwerk der politischen Sprachgymnastik. Ein Paradebeispiel dafür, wie man das eigene Lager als normal und vernünftig definiert und den Gegner als laut, ideologisch und minderheitlich abtut. Es ist die verbale Variante von wir sind das Volk und ihr seid nur ein paar Außenseiter. Ob das in einer modernen, pluralistischen Demokratie ein tragfähiges Konzept ist? Nun ja, Geschichte und Realität haben schon viele solcher blau gelb gegen Regenbogen Narrative überlebt. Und wenn wir eines aus der Vergangenheit gelernt haben, dann jene, die laut verkünden, sie würden das normale vor das abnormale stellen, stehen irgendwann ziemlich irritiert vor der Erkenntnis, dass sich die Definition von normal in einem demokratischen System eben nicht per Dekret festlegen lässt. Aber genau das ist das eigentliche Problem, nicht wahr? Es geht euch nicht darum, dass die Welt sich verändert. Es geht euch darum, dass ihr nicht versteht, was da passiert. Und weil das wehtut, bleibt nur eine Lö zerstören, was man nicht begreift. Verbieten, was Angst macht. Lächerlich machen, was zu klug erscheint. Verdrängen, was das eigene Weltbild sprengt. Nihilismus nennt man das. Ein alter Reflex. So alt, dass man ihn längst aus der Geschichte kennen könnte, wenn man sie denn gelesen hätte. Aber blöd ist, die Realität lässt sich nicht so einfach ausradieren. Ihr könnt sie verteufeln, unterdrücken, bekämpfen, aber sie bleibt da, hartnäckig wie ein Regenbogen nach einem Gewitter. Und am Ende, wenn all die abnormalen längst weitergezogen sind, all die schrillen längst neue Horizonte entdeckt haben und all die Minderheiten längst zu gesellschaftlichen Mehrheiten geworden sind, dann bleibt nur noch ihr zurück. Mit leeren Händen. Mit einer Welt, die sich längst weitergedreht hat. Und euch, die stehen geblieben sind, ihr habt die Zukunft nicht verhindert, ihr habt nur eure eigene vergeudet. Danke fürs Zuhören oder fürs ungläubige Kopfschütteln, wahlweise begleitet von einem empörten so a Blödsinn. Egal ob Zustimmung oder Zähneknirschen, Hauptsache, es hat euch nicht kalt gelassen. Falls ihr der Meinung seid, dass solche satirischen Gedankenflüge unterstützt gehören und nicht bloß die üblichen blau gelben Bullshit Bingos, dann klickt auf abonnieren, lasst eine Bewertung da oder wenn ihr ganz radikal sein wollt, teilt diese Folge. Und wenn euch der Gedanke gefällt, dass nicht nur die Realität, sondern auch scharfer Humor sich nicht so einfach ausradieren lässt, dann schaut in die Folgenbeschreibung oder meine Website. Dort findet ihr den Spendenlink. Denn das lässt diesen Podcast weiterleben. Vielen Dank. Und während ihr dort seid, tragt euch in den Newsletter ein für regelmäßige Denkanstöße mit der richtigen Dosis. Bis demnächst. Same time, same station. Euer Thomas. Den Verkauf von Monochromen. Den Verkauf von Monochromen. Far ideolo. Ob das in einer modernen Plural.

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