kurz gesagt! Für das „Normale“ - Niederösterreichs Kampf gegen die „Anderen“
New Plebs - Different Colors der Politik Niederösterreichs
15.03.2025 9 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode von Schalltrichter nehmen wir uns die politischen Nebelkerzen Niederösterreichs vor – und zerlegen sie mit chirurgischer Präzision. Im Mittelpunkt: Der blaue Landgraf, äh, Landbauer, der mit sprachlicher Akrobatik versucht, „das Normale vor das Abnormale“ zu stellen. Doch was bedeutet normal überhaupt?
Wer legt das fest? Und warum klingt das Ganze, als hätte ein philosophierender Kettenhund zu viel Nietzsche inhaliert?
Wer legt das fest? Und warum klingt das Ganze, als hätte ein philosophierender Kettenhund zu viel Nietzsche inhaliert?
Wir sezieren die Wortspiele, entlarven die rhetorischen Winkelzüge und decken auf, was sich wirklich hinter „Blau-Gelb statt Regenbogen-Politik“ verbirgt. Spoiler: Es geht nicht um Farbgestaltung. Es geht um Ausgrenzung, um das gezielte Schaffen eines Feindbilds – und um eine politische Strategie, die verzweifelt an einem Weltbild festhält, das längst von der Realität überholt wurde.
Doch hier ist der Clou: Die Geschichte zeigt, dass sich „Normalität“ nicht per Dekret verordnen lässt. Und am Ende bleibt die Frage: Wer genau läuft hier eigentlich einer „hochideologisierten Minderheit“ hinterher? Eine Episode voller Ironie, Klartext und gedanklicher Schärfe – perfekt für alle, die politische Worthülsen nicht unkommentiert stehen lassen.
Jetzt abonnieren, weiterempfehlen, es lohnt sich!
#Niederösterreich #FPÖ #Politik #Normalität #Regenbogen
Abonniere diesen Podcast und hinterlasse eine Bewertung oder Rezension.
Spotify: https://open.spotify.com/show/0kstD0qNhpu8MnTZN9YUsL?si=5c9ab85a8896447d
Apple: https://podcasts.apple.com/at/podcast/der-schalltrichter/id1572332019
Youtube: https://www.youtube.com/@der.schalltrichter.podcast
Teile "Der Schalltrichter" auch mit Freunden und Familie!
Ich freue mich auf einen Besuch und Follow:
Der Schalltrichter: https://www.der-schalltrichter.at/
Bluesky: https://bsky.app/profile/der-speck.bsky.social
Mastodon: https://mastodon.social/@der_speck"
Unterstützen (Du brauchst KEIN eigenes Paypal-Konto!): https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=7EFRG23YJXE9E
Danke! Euer Thomas
Spotify: https://open.spotify.com/show/0kstD0qNhpu8MnTZN9YUsL?si=5c9ab85a8896447d
Apple: https://podcasts.apple.com/at/podcast/der-schalltrichter/id1572332019
Youtube: https://www.youtube.com/@der.schalltrichter.podcast
Teile "Der Schalltrichter" auch mit Freunden und Familie!
Ich freue mich auf einen Besuch und Follow:
Der Schalltrichter: https://www.der-schalltrichter.at/
Bluesky: https://bsky.app/profile/der-speck.bsky.social
Mastodon: https://mastodon.social/@der_speck"
Unterstützen (Du brauchst KEIN eigenes Paypal-Konto!): https://www.paypal.com/donate/?hosted_button_id=7EFRG23YJXE9E
Danke! Euer Thomas
Transkript
>> Thomas Speck: Der Schalltrichter.
Alltagsironie trifft Tiefsinn.
Von und mit eurem Man in black des Alltags.
Thomas Speck
kurz gesagt! Für das "Normale"
Niederösterreichs Kampf gegen die
"Anderen".
Die österreichische Innenpolitik, oder
genauer die niederösterreichische,
ist ein unerschöpflicher Quell an sprachlichen
Spitzfindigkeiten und semantischen
Verrenkungen, die selbst einen rhetorisch
geübten überfordern können. Der
blaue Landgraf äh
Landbauer, der der eisernen Lady
Mikl Leitner als Steigbügelhalter
dient, damit die ihre macht noch einmal vier
Jahre ausdienen kann, sagte:
Wir stellen das Normale vor das Abnormale.
Wir setzen auf blau gelb statt auf
Regenbogenpolitik. Mit dem schwarz blauen
Arbeitsübereinkommen 2023 habe
man den Weg der Vernunft eingeschlagen.
Wir stellen in Niederösterreich gesellschaftspolitisches
Gegengewicht zu einer schrillen, hochideologisierten
Minderheit dar, die in anderen Ländern oftmals
versucht, die Politik vor ihren Karren zu spannen,
meinte der Landeshauptfrau
Stellvertreter.
Nun wollen wir uns diesen dümmlichen
Bullshit einmal genauer anschauen.
Wir stellen das Normale vor das
Abnormale. Ein Satz,
der sich anhört, als hätte ihn ein philosophisch
interessierter Kettenhund im ersten Semester
Ontologie gedrechselt. Was
ist denn bitte normal?
und wer entscheidet das?
Die Geschichte lehrt immer dann, wenn
jemand anfängt, eine starre Definition von
Normalität in den Raum zu werfen,
sollte man sich besser auf ein soziologisches Rodeo
gefasst machen. Denn was gestern noch
normal Frauen ohne
Wahlrecht rauchen im Flugzeug
Telefonzellen. Gute Musik
ist heute längst schon in Vergessenheit
geraten. Blau
gelb statt
Regenbogenpolitik
poetisch, fast schon hymnisch.
Man kann sich direkt vorstellen, wie sich zwei
Farbpaletten in einem Duell
gegenüberstehen. Links der
heldenhafte, bodenständige
Landesfarbenkrieger in blau und gelb.
Rechts der schillernde, ungestüme
Regenbogenkämpfer, der anscheinend eine Bedrohung
für. Ja, für was
eigentlich? Eine Bedrohung für öffentliche
Buntstifte, den Verkauf von monochromen
Fahnen? Die Farbindustrie?
Der implizierte Subtext
Regenbogenpolitik, also
LGBTQ Rechte und
Diversität, ist etwas, das es zu begrenzen
gilt zugunsten eines puristischen
nationalen Farbschemas.
Dass Farben auf einer Flagge kein politisches
Konzept, sondern eine Metapher sind, scheint
nebensächlich. Die Logik hier ist ungefähr
so präzise wie ein Kuchenrezept, das
nur Mehl und irgendetwas
anderes enthält.
Der Weg der Vernunft. Ach
je, der Weg der Vernunft. Eine
klassische politische Selbstbeschreibung, die ungefähr so
originell ist wie ein Politiker, der betont,
er sei für die Bürgerinnen und Bürger
da die Zentrale. Wer
nicht auf dieser Spur fährt, muss also zwangsläufig
unvernünftig sein. Ein alter
rhetorischer Track, bei dem der politische Gegner nicht
inhaltlich widerlegt wird, sondern per
semantischer Umwidmung ins Lager der Wirrköpfe
geschoben wird. Schrille,
hochideologisierte Minderheit.
Diese Formulierung verdient eine Ehrenmedaille
in der Disziplin politische Euphemismen und
Kampfbegriffe. Schrill?
Nun, weil Menschen, die für ihre Rechte kämpfen, immer
laut sind. Dass sie nur so laut sein müssen,
weil sie sonst überhört werden, wird dabei
elegant übersehen.
Hochideologisiert.
Ein lustiges Wort, das suggeriert, es gäbe eine
entideologisierte, neutrale
Politik. Zufälligerweise genau die
eigene, nicht wahr?
Minderheit. Das ist der entscheidende
Frame. Hier wird versucht, progressive
Anliegen auf eine kleine, unbedeutende
Randgruppe zu reduzieren. Obwohl viele
dieser Forderungen längst mehrheitsfähig
sind,
versucht, die Politik vor ihren Karren zu
spannen. Als würde nicht jede
Gruppe versuchen, ihre Interessen in der Politik zu
vertreten. Aber natürlich, wenn
es die anderen tun, ist es perfide
Einflussnahme. Wenn es die eigene Partei
tut, ist es verantwortungsvolle
Führung. Die Logik ist so elegant
wie ein Elefant auf Rollschuhen.
Diese Aussage ist ein kleines Meisterwerk der
politischen Sprachgymnastik. Ein
Paradebeispiel dafür, wie man das eigene
Lager als normal und vernünftig
definiert und den Gegner als laut,
ideologisch und minderheitlich
abtut. Es ist die verbale
Variante von wir sind das Volk und
ihr seid nur ein paar Außenseiter.
Ob das in einer modernen, pluralistischen
Demokratie ein tragfähiges Konzept ist?
Nun ja, Geschichte und Realität haben schon viele
solcher blau gelb gegen Regenbogen
Narrative überlebt. Und wenn wir
eines aus der Vergangenheit gelernt haben, dann
jene, die laut verkünden, sie würden das
normale vor das abnormale stellen,
stehen irgendwann ziemlich irritiert vor der Erkenntnis,
dass sich die Definition von normal in
einem demokratischen System eben nicht per
Dekret festlegen lässt.
Aber genau das ist das eigentliche Problem,
nicht wahr? Es geht euch nicht
darum, dass die Welt sich verändert.
Es geht euch darum, dass ihr nicht
versteht, was da passiert. Und
weil das wehtut, bleibt nur eine
Lö zerstören, was man nicht
begreift. Verbieten, was Angst
macht. Lächerlich machen, was zu klug
erscheint. Verdrängen, was das
eigene Weltbild sprengt.
Nihilismus nennt man das.
Ein alter Reflex. So alt, dass man
ihn längst aus der Geschichte kennen könnte, wenn man
sie denn gelesen hätte. Aber blöd
ist, die Realität lässt sich nicht so
einfach ausradieren. Ihr könnt sie verteufeln,
unterdrücken, bekämpfen, aber sie
bleibt da, hartnäckig wie ein
Regenbogen nach einem Gewitter. Und
am Ende, wenn all die abnormalen längst
weitergezogen sind, all die schrillen längst
neue Horizonte entdeckt haben und all die
Minderheiten längst zu gesellschaftlichen Mehrheiten
geworden sind, dann bleibt nur noch ihr
zurück. Mit leeren Händen.
Mit einer Welt, die sich längst weitergedreht hat.
Und euch, die stehen geblieben sind,
ihr habt die Zukunft nicht verhindert, ihr
habt nur eure eigene vergeudet.
Danke fürs Zuhören oder fürs ungläubige
Kopfschütteln, wahlweise begleitet von einem
empörten so a Blödsinn. Egal
ob Zustimmung oder Zähneknirschen,
Hauptsache, es hat euch nicht kalt gelassen.
Falls ihr der Meinung seid, dass solche
satirischen Gedankenflüge unterstützt gehören und
nicht bloß die üblichen blau gelben Bullshit
Bingos, dann klickt auf abonnieren, lasst eine
Bewertung da oder wenn ihr ganz radikal
sein wollt, teilt diese Folge. Und wenn euch der
Gedanke gefällt, dass nicht nur die Realität, sondern
auch scharfer Humor sich nicht so einfach
ausradieren lässt, dann schaut in die
Folgenbeschreibung oder meine Website. Dort
findet ihr den Spendenlink. Denn das lässt
diesen Podcast weiterleben. Vielen
Dank. Und während ihr dort seid, tragt euch
in den Newsletter ein für regelmäßige
Denkanstöße mit der richtigen Dosis.
Bis demnächst. Same
time, same station. Euer
Thomas.
Den Verkauf von Monochromen. Den
Verkauf von Monochromen. Far
ideolo. Ob das in einer
modernen
Plural.
Feedback geben
Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!