Vom Morden und Schreiben – Memoiren eines Buchstabengenerals
Wenn die Schreibblockade triggert
15.08.2025 14 min
Zusammenfassung & Show Notes
Wenn Schreiben Krieg ist, dann ist diese Episode ein blutiges Schlachtfeld aus Buchstaben, Vokalen und Satzzeichen. Thomas erzählt von seinem gnadenlosen Kampf gegen die Schreibblockade – und wie seine Muse lieber Migräne pflegt, als ihm beizustehen.
Zwischen Selbstironie, Größenwahn und gnadenloser Selbstkritik entsteht ein bitterböses, humorvolles Bild vom kreativen Prozess: Buchstaben fallen, Wörter verenden, das heroische „Q“ wagt einen letzten Angriff, bevor es der Delete-Taste zum Opfer fällt.
Doch am Ende bleibt die Frage: Muss es immer ein Meisterwerk sein – oder reicht manchmal einfach eine Geschichte über ein Eichhörnchen und eine Nuss? Willkommen zu „Vom Morden und Schreiben – Memoiren eines Buchstabengenerals“, einer Folge voller schwarzem Humor, Schreibzweifel und literarischem Größenwahn.
Also: Klick auf Abo, verteile Sterne wie ein wohlwollender General Orden – und hilf mit, dass mein Alphabet nicht im Hungertod endet!
#PodcastDeutsch #SchreibenLernen #diepodfluencer #Storytelling #Schreibblockade
Zwischen Selbstironie, Größenwahn und gnadenloser Selbstkritik entsteht ein bitterböses, humorvolles Bild vom kreativen Prozess: Buchstaben fallen, Wörter verenden, das heroische „Q“ wagt einen letzten Angriff, bevor es der Delete-Taste zum Opfer fällt.
Doch am Ende bleibt die Frage: Muss es immer ein Meisterwerk sein – oder reicht manchmal einfach eine Geschichte über ein Eichhörnchen und eine Nuss? Willkommen zu „Vom Morden und Schreiben – Memoiren eines Buchstabengenerals“, einer Folge voller schwarzem Humor, Schreibzweifel und literarischem Größenwahn.
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Danke! Euer Thomas
Transkript
>> Thomas Speck: Erstmal ein Schluck Kaffee.
Wie ist das so als Schreiberling, wenn man
nicht weiß, was man schreiben soll? Am
Ende löscht man mehr Buchstaben, als man
Geschichte gewinnt. Es gleicht einem Krieg,
der auf dem Papier nun auf dem
Virtuellen stattfindet.
Manchmal fließt mir eine Geschichte wie flüssiges Gold aus
den Fingern. Und manchmal, ja,
da sitze ich da wie ein Beamter vor einem
Drucker, der Papierstau meldet,
bewegungslos, hilflos und mit
dem dumpfen Gefühl, dass gleich alles in
Flammen aufgeht. Wie ihr
wisst, bin ich Mitglied bei dem Podcast
Netzwerk Die Botfluencer. Als
solches kann ich mir eine Aufgabe geben lassen, die ich
dann in eine Episode verwandle, die
wiederum in deren Podcast
veröffentlicht wird. Und weil das
Leben eben Humor hat, bekam ich von den
Podfluencern vor langem die Aufgabe, eine
Geschichte über Menschen zu erzählen. Nur
dass mir zu diesem Thema so auf Kommando
damals gar nichts einfallen wollte.
Papierstau im Kopf eben
darüber werde ich heute erzählen.
Der Schaltrichter.
Alltagsironie trifft Tiefsinn
von und mit eurem Man im Black des
Alltags. Thomas Speck
vom Morden und Schreiben.
Memoiren eines
Buchstabengenerals.
Die Suche nach einer Geschichte, die ich zum Besten
geben kann, ist immer seltsam.
Manchmal, da möchte man meinen, die Muse wäre die
ganze Nacht neben mir im Bett gelegen.
Und manchmal, so will es scheinen, da ist
sie eifersüchtig und hat möglicherweise
Migräne. Das eine Mal fließt
mir die Geschichte, die Story, das Skript
nur so aus den Fingern, das andere Mal
fische ich bloß im Drüben.
Man kennt mich. Ich, der
Zyniker, der Sarkast beim
Schaltrichter, ich der
feine Storyteller bei Against Fate
und auch ich die Stimme für das
Die Podfluencer.
Da meinte man gib dem Thomas eine
Aufgabe, die ihm auf den Leib sozusagen
gemassschneidert ist
mitnichten.
Da sitze ich nun schon seit Ewigkeiten und
lösche Absatz für Absatz, noch bevor die
aneinandergereihten Sätze sich zu einer Geschichte
verbinden und jedweden Sinn ergeben
könnten. Es ist ein
Krieg. Ich, der General,
schicke meine Einheiten ins Feld. Tapfere
Konsonanten, schwankende Vokale,
aufrechte Satzzeichen. Sie
marschieren in Heeren über das virtuelle
Papier und sterben wie
die Fliegen. Kleine
Soldaten, große Soldaten,
Sondereinheiten. Ich gruppiere
sie, ich formiere die Gruppen zu Kompanien
und kreiere Bataillons, doch
nichts, absolut nichts.
Was ich tue oder welcher Strategie ich auch
folge, macht einen Unterschied.
Sie alle zerschellen an der weißen Wand
des Feindes, einer Fläche
so rein, dass sie in ihrer Leere
provozierte, als würde sie Komm
doch, wenn du dich traust. Ich kann
nicht umhin, sein Geschick zu bewundern.
Winkelzug um Winkelzug schleudert er mir
entgegen, und an seinen Argumenten
vergehen meine Ergüsse.
Das Schlachtfeld ist groß geworden im Verlauf des
Kampfes unzählige
Buchstabenleichen, sich krümmende
Satzzeichen und sterbende Konsonanten.
Vokale, die in eintönigem Geschrei verglühen
am Hass des Gegners.
Ich stand vor meinem Regiment aus Buchstaben
A bis Z in Reih und Glied,
in der Morgensonne des Schreibtischlichtes
glänzend vorwärts,
mein Befehl. Das A
stürmte los, gefolgt von mutigen
Vokalen. Sie krachten gegen die Wand des
Papiers und zerfielen zu schwarzen
Tintenflecken.
Das B kam als nächstes schwer
gepanzert, doch es versank im Morast
einer halbgaren Metapher. Das
C, ein flinker Bursche, wurde von
einem Kommahinterhalt niedergestreckt.
Sätze brachen zusammen, Absätze
flüchteten. Ich schickte die
Verben schnelle Stoßtrupps, Doch sie
kehrten verstümmelt zurück und ohne Subjekte.
Der Feind war unerbittlich,
nur am Horizont wehten noch die Fahnen
der Adjektive, bunt und
stolz, doch sinnlos wie
Paradekostüme im Schützengraben.
Und ich grinste höhnisch, denn egal
wie viele Buchstaben fielen. Irgendwo in
den Kasernen meines Kopfes warteten schon
neue, bereit für die nächste sinnlose
Offensive. Obwohl
schreiend protestierend, müssen sie
vergehen, die Buchstaben.
Sie hetzen, sie stöhnen, sie
sind verzweifelt und bäumen sich auf.
Aber es hilft alles nichts.
Die Macht meines Löschtastenfingers
killt sie alle, löscht sie
aus. Es ist ein
Genozid am Alphabet.
Überall tote, verkrümmte Buchstaben,
verkohlte Kommas, röchelnde Umlaute,
die in der Hitze der Selbstkritik verglühen, nur
um jeden Beweis ihrer Existenz zu
zerstören. Ich
will Reinheit, ich will
Glorie, ich will
meinen Sarkasmus wiederhaben.
Und so habe ich heute den Massenmord an
unschuldigen Buchstaben zu verantworten.
Kleine wie große um und
selbstlaut, ein unglaublicher
Buchstabenbrei verschiedenster Größe
und Natur.
Und ich genoss es,
wie sie fielen die Lettern, wie sie
kämpften bis zum bitteren Ende.
Das tapfere Kuh, das noch einmal einen
sinnlosen Flankenangriff wagte,
bevor ich es im Chaos zertrat.
Das heroische E, das mit letzter Kraft
noch einen Satz zu bilden versuchte, nur um
schließlich als einsamer Vokal zu verenden,
irgendwo zwischen zwei zersplitterten
Bindestrichen. Selbst die mächtigen
Ausrufezeichen, die Fragezeichen,
der Doppelpunkt, sie rannten
panisch, warfen sich in sinnlose
Scharmützel, und das unschuldige Semikolon,
das ohnehin keiner je richtig verstand, fiel in
den Schützengräben der Verzweiflung.
Überall schrie es nach Bedeutung, doch die
weiße Wand blieb unberührt. Das
Schlachtfeld stank nach verbranntem Beisatz
und gebrochenen Metaphern.
Und ich, ich stand wie ein
Fels und feierte den Untergang meiner
Armee. Ich bin ein Buchstaben,
serienmäßig und methodisch.
Kampf der nichtssagenden,
nichtsbedeutenden Maße, solange
bis endlich ein Meisterwerk an Kurzgeschichte
den Raum füllt, den der alphabetische
Mob zuvor eingenommen hat.
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abonnieren, aber wir wissen beide, dass
später ein Synonym für niemals ist.
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verteilt. Und wenn du willst, dass mein Alphabet nicht
im Hungertod stirbt, freut sich der
Schaltrichter über deine Weiterempfehlung.
In meiner Vorstellung erstrahlt meine
Geschichte, tönt allen Orten und
zahllos aus den Lautsprechern in
Autos, Kopfhörern, BL,
Blauzahnboxen und quäkenden Handys.
Bewunderung, Jubel, Applaus.
Und ich wäre meinem guten Rufe
gerecht geworden.
Doch die Muse küsst nicht,
sie liebt nicht und pflegt
ihre Migräne. So stehe
ich da, verlassen von meinem virtuellen
Papier, blamiert, ernüchtert
wohl mit der Macht, die blindwütige
Alphabetenschar zu vernichten oder sie
neu zu erschaffen und dennoch
unbefriedigt. Denn was nützt mir
meine Macht, da sie doch nicht reicht, etwas zu
erschaffen, das den tausendfachen Tod meines Heeres
rechtfertigt. Hier sitze ich, denn
mit verknoteten Fingern und einem gordischen
Gedankenknoten im Gehirn
Normalerweise kann ich mich darauf verlassen, dass
irgendetwas aus meiner Denkkammer fließt,
sodass nur noch meine Extremitäten in erprobtem
Sechs Finger System die Tastatur beackern
und eine Geschichte hervorbringen, die so manchem
Hörer ein Lächeln ins Gesicht malt.
Heute dürfte das Ergebnis eher
Grimassen sein. Werden
es Gesichter des Schreckens? Oh, da
hatte der Thomas mal einen schlechten Tag. Verständlich
bei der vielen Arbeit, die er gerade tut. Kann ja
vorkommen. Oh, ich danke dir, mein
wohlwollender, verständnisvoller Freund.
Oder wird es doch eine Maske des Entsetzens?
Oje, oje, jetzt ist er hin, der
Thomas. Jetzt hat's ihn zerlegt.
Schreibblockade. Oh ja, das hat schon so
manchen Autoren gekillt. Vor dir, der
du so urteilst, fürchte ich mich.
Oder wird es eine Visage des Spotts?
Ich habs ja schon immer gewusst, welch ein
Versager. Immer wenn's darauf ankommt, da
vergeigt der Thomas recht. Geschieht
es ihm? Diese
Vorstellung treibt mich in die Echokammer des
hallenden Selbstzweifels. Du kannst
es nicht, du kannst es nicht
und ich sitze hier wie Putin und
kann nicht aufgeben. Ich
schicke Leben um Leben ins Feld, ohne mir
eingestehen zu wollen, dass mein Krieg
verloren, mein Ansehen dahin ist
und jedwede Reputation nur noch
aus dem Gully stinkt. Ich hab
alles versucht. Pathos, Ironie,
Selbstmitleid und das,
während meine Muse mit einer Wärmeflasche auf der
Couch liegt und schnarcht.
Aber vielleicht liegt die wahre Kunst ja darin, einfach
irgendetwas zu erzählen.
Also gut, hier meine
Es war einmal ein Eichhörnchen.
Es fand eine Nuss. Es hat
seine Nuss aufgegessen.
Ende. Danke.
Applaus bitte. Und nun
entschuldigt mich, ich geh meine
Muse erwürgen.
Nun, Freunde des gepflegten
Buchstabengemetzels. Mein Feldzug ist vorerst
beendet und der letzte Umlaut ist gefallen.
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allen, die selbst schon einmal den Löschtastenfinger
als Waffe benutzt haben. Ein Blick auf meine
Website lohnt sich, da wartet auch der Newsletter.
Und wer das Morden und Schreiben
weiterhin unterstützen möchte, darf gerne eine
Spende dalassen. Bis nächste Woche.
Same time, same station. Euer
Thomas.
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