Wunsch und Wahn - Die Model Farce von GNTM
Heidi Klums Gewinnmaschine GNTM ist das Grab der Mädchenträume
07.11.2024 20 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge nimmt Thomas die schillernde Illusion namens Germanys Next Topmodel und seine eigentliche Botschaft auseinander. Diese „Lehrstunde in Darwinismus für die Generation Instagram“ zeigt, wie aus unschuldigen Mädchen angeblich Topmodels werden – doch unter der Glitzeroberfläche wütet der blanke Sozialdarwinismus in High Heels. Unter der Führung von „Hohepriesterin“ Heidi Klum werden die Kandidatinnen nicht nur in Designerkleider, sondern in ein Korsett aus Perfektion und Beliebigkeit gezwungen, das Individualität gnadenlos zerquetscht. Denn um hier „zu bestehen“, zählt nur eines: äußerer Schein, während jedes echte Gefühl auf der Strecke bleibt.
Doch hinter dem Drama steckt ein weitaus düsteres Bild unserer Gesellschaft – und Thomas entlarvt es mit beißendem Spott. Er beleuchtet, wie wir uns als Zuschauer nicht nur heimlich freuen, sondern selbst zum Komplizen dieser inszenierten „Empowerment“-Show werden, die uns Glauben macht, dass Schönheit allein genügt.
Auch Hoffnung schimmert durch den Zynismus: Der stille Antiheld Selbstachtung kämpft weiter – gegen den Drang, sich zu verkaufen und das eigene Ich zu opfern. Eine Episode, die uns zum Nachdenken anregt: über die Welt des Scheins und darüber, wie wir alle diese Show am Laufen halten.
Doch hinter dem Drama steckt ein weitaus düsteres Bild unserer Gesellschaft – und Thomas entlarvt es mit beißendem Spott. Er beleuchtet, wie wir uns als Zuschauer nicht nur heimlich freuen, sondern selbst zum Komplizen dieser inszenierten „Empowerment“-Show werden, die uns Glauben macht, dass Schönheit allein genügt.
Auch Hoffnung schimmert durch den Zynismus: Der stille Antiheld Selbstachtung kämpft weiter – gegen den Drang, sich zu verkaufen und das eigene Ich zu opfern. Eine Episode, die uns zum Nachdenken anregt: über die Welt des Scheins und darüber, wie wir alle diese Show am Laufen halten.
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Danke! Euer Thomas
Transkript
>> Thomas Speck: Gibt es etwas Schöneres, als einen Podcast
einzuschalten und sofort von einem dringenden
Abo Aufruf angefleht zu werden?
Es ist herrlich, vor allem, wenn du gerade
erst die Kopfhörer aufgesetzt hast. Das ist wie das
Klingeln des Weckers, während du noch in den schönsten
Träumen von einem Wochenende ohne Verpflichtungen
schwelgst. Nun, keine Sorge, bei
mir kriegst du erstmal den vollen Service, bevor ich
anfange, mit dem Klingelbeutel durch die Reihen zu
gehen. Wir werden sehen, ob es dir dann nicht ganz von
selbst in den Fingern juckt.
Stell dir eine Arena vor, nur dass die
Gladiatoren darin Lippenstift statt
Schwerter tragen. Eine sehr spezielle Bühne
für ein Spiel, in dem der Erfolg nicht von Können
oder Wissen abhängt, sondern davon, wie
gut du dich in die perfekte Form pressen lässt.
Formschön, makellos und vor
allem austauschbar.
Hallo und willkommen bei Germanys Next
Topmodel, wo sich der Sozialdarwinismus
in High Heels präsentiert und Heidi Klum
die Rolle der unantastbaren Hohepriesterin
übernimmt. Hier entscheidet sich jede
Woche aufs Neue, wer bleibt und wer
fällt. Doch im Gegensatz zur
klassischen Vorstellung von Survival of the
Fittestausend überlebt hier nicht die Stärkste,
sondern diejenige, die sich am willigsten ins Korsett
des äußerlichen Scheins zwängt. Denn die
Regeln des Überlebens sind hier
Anpassung bedeutet Selbstaufgabe
und Stärke ist nur dann erlaubt, wenn sie sich in
makellose Oberflächlichkeit hüllt.
der
Schalttrichter.
Alltagsironie trifft Tiefsinn
von und mit eurem man im Black des
Alltags. Thomas Speck
Unser eigentlicher Held hat einen schweren
Stand. Er ist der letzte Funke
innerer Selbstachtung und Authentizität.
Das wahre innere selbst, der stille,
aber zähe Krieger gegen das Dogma, dass
Schönheit der einzige Wert ist, der
zählt. Jede Challenge, jedes
gequälte Lächeln vor der Jury, jedes perfekt
inszenierte Shooting ist ein Schlag ins Gesicht
dieses Antihelden der inneren Werte, der
trotzig flü du bist mehr als nur eine
Fassade. Doch Heidi Klum weiß,
wie sie diesen Rebellen erstickt.
Subtil, fast mühelos stellt sie Woche
für Woche die entscheidende bist du
gut genug?
Ohne es auszusprechen, erinnert sie jede
Kandidatin daran, dass ihr Wert allein im
Urteil anderer liegt. Dass Schwäche
nicht nur unerwünscht, sondern ein absolutes
Tabu ist. Mit
jeder Episode werden die Mädchen in ein Schema
gepresst, dass Individualität gnadenlos
niederwalzt und aus jedem echten Lächeln
eine Fotopose macht. Die
Herausforderung, die unsere Selbstachtung zu
bewältigen hat, könnte kaum größer sein.
Denn wie widerstehst du einem System, das dir von
allen Seiten einflüstert, dass dein Wert nur
in deiner Oberfläche liegt? Ein System, das
verlangt, dass du jede Schwäche, jede
Emotion und jeden Funken echten
Selbstwertes im glitzernden Scheinwerferlicht
opferstausend.
Vielleicht ahnen wir bereits, was diese Show wirklich
ist. Ein Sozialexperiment, das sich
wie Unterhaltung verkauft und uns in Wahrheit
zeigt, wie schnell Selbstachtung zu einem
Accessoire wird. Im besten Fall.
Germany's Next Topmodel ist nicht einfach
nur eine Fernsehshow. Nein, es
ist eine Institution. Eine
Lehrstunde in Darwinismus für die
Generation Instagram. Eine Parabel auf den
Erfolg im Zeitalter der Hochglanzkultur,
verpackt als Reality TV.
Hier, in dieser von Heidi Klum inszenierten
Seifenoper des äußeren Scheins regiert
das Gesetz des Stärkeren. Oder besser
gesagt, der Schlankeren.
Willkommen in einer Welt, in der Schönheit,
Ruhm und Anerkennung direkt
proportional zu der Bereitschaft stehen, sich
öffentlich erniedrigen zu lassen.
Denn nichts verkauft sich besser als eine gescheiterte
Existenz, die in High Heels über ihre Träume
stolpert. Und das ganze
Spektakel wird meisterhaft orchestriert von
Heidi Klum. Heidi ist kein
kleines Rädchen im System. Sie dreht an
den Hebeln, die dieses System zu einer so perfekten
Maschine der Oberflächlichkeit machen. Sie
thront über der Szenerie wie eine moderne Königin
der Nichtigkeit, die ihre Kandidatinnen durch die
Hölle der Selbsterniedrigung jagt, während sie
gleichzeitig den heuchlerischen Mantel der
Empowerment Rhetorik über die Szene
breitet. Heidi Klum ist die wahre
Königin dieses bizarren Hofstaates.
Heidi, die sich mit ihren überheblichen
Kommentaren und herablassenden Blicken über das Schicksal
der Kandidatinnen erhebt, als wäre sie eine
moderne Cäsar im Kolosseum des schlechten
Geschmacks. Ich habe heute leider kein Foto
für dich. Eine Phrase, die inzwischen
Kultstatus erreicht hat. Und zwar nicht wegen ihres
tiefgründigen Inhalts, sondern wegen ihrer
eiskalten Brutalität. Es ist
der Moment, in dem Träume zerplatzen und
Tränen fließen. Und Heidi thront darüber wie
eine emotionslose Göttin der
Oberflächlichkeit.
In GNTM sind die Challenges nicht bloß
lächerliche Mutproben. Sie sind der
Zirkus, in dem sich die Kandidatinnen zum Gespött
machen müssen, um eine Chance auf den Thron zu
haben. Jede Woche ein neues Duell
der Seelenlosigkeit. Posen an einem
Helikopter in schwindelerregender Höhe,
Shooting mit giftigen Tieren und dann natürlich
der legendäre VAWG der Stolperpfad
zur angeblichen Selbstverwirklichung.
Was die Zuschauer jedoch nicht sehen oder
vielleicht nicht sehen wollen, ist, dass diese
Challenges mehr sind als bloßes Entertainment.
Sie sind das Symbol für das toxische Prinzip. Das
GNTM als Spiegel unserer Gesellschaft
Leistung durch Leid, kein
Ruhm ohne Tränen, keine Karriere
ohne Schmerz.
Es ist der Pranger des 21. Jahrhunderts,
Ÿousand, bei dem statt der Dorfgemeinschaft nun die ganze
Nation zuschaut, wie junge Frauen öffentlich
gedemütigt werden. Und natürlich immer mit
einem Lächeln im Gesicht. Denn eines ist ein
Model darf keine Schwächen zeigen. Und
genau das ist es, was die Jury Woche für
Woche predigt.
Jury. Wenn man diesen Zirkus der
Selbstüberschätzung überhaupt so nennen kann.
Da hätten wir Thomas Hayo, dessen größte
Leistung darin besteht, die englische Sprache so sehr
zu vergewaltigen, dass sie vor lauter Fierceness
um Gnade winselt. Seine Kommentare
klingen wie der feuchte Traum eines Möchtegern
Kreativdirektors, der den Anschluss an die Modewelt
längst verloren hat, aber trotzdem noch glaubt, dass er mit
seinen leeren Worthülsen irgendetwas
Substanzielles beitragen könnte. Das
war einfach nicht edgy genug, sagt er mit
todernstem Gesichtsausdruck, als würde er gerade
über die nächste Revolution in der Modewelt
urteilen, während er in Wahrheit nur ein weiteres
Opfer des globalen Anglizismen Hypes ist.
In einem anderen Setting wäre er der Typ, der
in hippen berliner Cafés vegane Latte schlürft
und über mindful living
schwadroniert. Und dann Michael
Michalski, das modische Relikt, an dessen
Beispiel man die Vergänglichkeit, um nicht zu sagen
Belanglosigkeit des Modebusiness erleben
kann. Seine Bedeutungslosigkeit in der
echten Modewelt macht ihm scheinbar so zu schaffen,
dass er sich an den jugendlichen Hoffnungen der
Kandidatinnen abarbeitet. Seine
größte kreative Leistung. Wahrscheinlich der
Versuch, sich relevant zu fühlen, indem er
Teenager für ihren zu basic look
abkanzelt. Ja, Michael, danke
für diese tiefschürfende Analyse.
Man spürt förmlich, wie die Modewelt nach deiner Weisheit
lechzt. Nicht
doch, diese beiden Hampelmänner sind nur die
Staffage.
>> Thomas Speck: Ÿousand.
>> Thomas Speck: Das Rampenlicht gehört ganz allein Heidi,
und sie weiß das. Jede S, die sie
auf dem Bildschirm erscheint, gehört ihrem sorgfältig
einstudierten Image. Die strenge, aber
gerechte Modekönigin, die doch nur das Beste für ihre
Mädchen will. Dabei weiß jeder, der länger als
5 Minuten diese Show geschaut hat, dass sie nur an
einem interessiert an der perfekten
Inszenierung ihres eigenen Mythos. Das
eigentliche Model Coaching ist eine
Fußnote. Es geht hier um Heidi Klum,
die unangefochtene Herrscherin über die
Hohlheit einer parallelen
Glitzerwelt. Und genau dafür hat sie sich
mit einer Fachjury umgeben. Ist das nicht
clever? Sie füllt ihre
eigenen Lehrstellen mit Platzhaltern aus.
Denn wer sich mit Hampeln umgibt, die noch
dumpfer sind als man selbst, ist automatisch die
Leuchtfigur. Ihre Jurykomparsen
helfen Heidi also, sich selbst in einem besseren
Licht darzustellen. Wie berechnend.
Und was ist mit den Kandidatinnen? Diese
Mädchen, die freiwillig in die Arena steigen und
sich Woche für Woche auf das Schlachtfeld der
Eitelkeiten begeben, um sich von Heidi und ihren
beiden Clowns in der Jury zerreißen zu lassen.
Sind sie Opfer oder vielleicht doch eher
Komplizen in diesem Spiel der
Oberflächlichkeit? Was treibt solche jungen
Menschen eigentlich in diese Shows? Man könnte
meinen, es sei der Ruhm, der Glanz, das große
Geld. Doch in Wirklichkeit ist es oft ein verzweifelter
Schrei nach Anerkennung. Der Versuch, einem
Leben zu entfliehen, das sich irgendwo zwischen
Belanglosigkeit und Bedeutungslosigkeit
bewegt. Schaut man sich die Lebensläufe
an, vom abgebrochenen Studium der
Sozialpädagogik bis hin zur
Arbeitslosenfriseurin die Kandidatinnen bringen
eine schillernde Mischung aus gescheiterten Ambitionen
und haltlosen Träumen mit.
Nehmen wir Lisa, 19 Jahre,
ehemalige Verkäuferin im
Drogeriemarkt. Ihr großer
einmal über den Laufsteg in Paris
schweben ihre
Qualifikationen. Nun ja, sie hat
ein Gesicht und
lange Beine, und das scheint in der
Welt von GNTM zu reichen.
Lisa hat keine Ahnung von Haute Couture,
geschweige denn von der Modebranche.
Aber das macht nichts, denn bei GNTM geht
es nicht um Fachwissen oder Talent, sondern
um die perfekte Illusion. Und
Lisa mit ihrem freundlichen, aber recht
leeren Lächeln passt perfekt in dieses
Konzept, eine mehr oder weniger
kurvige Projektionsfläche für die
Machtträume der Modebranche zu sein.
Was jedoch komplett außen vor bleibt, ist
der Charakter. Diese Mädchen, die sich
freiwillig den verbalen Peitschenhieben der Jury
aussetzen, haben oft die Persönlichkeit eines
trockenen Toastbrots. Warum auch
ein reiches Innenleben pflegen, wenn man sich
stattdessen auf die Illusion eines glamourösen
Äußeren verlassen kann? Tiefe Gedanken
und Bildung? Sehr oft
Fehlanzeige. In der Welt von
GNTM zählt nur die androgyn
anpassbare Oberfläche, und da ist
kein Platz für intellektuelle Tiefe oder
echte Emotionen. Nehmen wir die
berühmte Helikopter Shooting Challenge als
Beispiel. Die Teilnehmerinnen hängen in
schwindelerregender Höhe an einem Seil über einem
Flughafen und sollen dabei ihren Inneren
ganz entfalten. Was wir sehen, sind
zittrige Hände, panische Blicke und gezwungenes
Lächeln. Ein grausames Schauspiel, bei dem
die Kandidatinnen bis an ihre physischen und psychischen
Grenzen gehen müssen. Und wofür?
Für das Versprechen einer glamourösen
Karriere, die in 95 % der Fälle
nach der Show ohnehin wieder in der Belanglosigkeit
versinkt. Und dann kommt die Jury,
angeschlendert und mokiert. Das war einfach nicht
gut genug, Baby. Der verzweifelten
Kandidatin wird Unfähigkeit
entgegengeschleudert, obwohl sie gerade noch all
ihren Mut zusammengenommen hat, um in 10
Metern Höhe unter einem knatternden Hubschrauber
hängend eine halbwegs brauchbare Figur zu
machen. Ein Topmodel hat keine
Angst. Ein Topmodel ist
unfehlbar. Und genau dieses
Prinzip wird den Mädchen eingeimpft, bis sie es selbst
glauben. Ein bisschen Todesangst hat noch
niemandem geschadet. Schließlich formt Leiden
den Charakter. Oder zumindest
das Instagram Profil.
In jedem Fall ist Germany's Next Topmodel ein
Paradebeispiel dafür, wie tief der menschliche
Verstand sinken kann, wenn der Hunger nach Ruhm und
Anerkennung alle anderen Werte verdrängt.
Es ist ein Spiegel unserer oberflächlichen,
verlogenen Kultur. Und es zeigt, dass selbst im
glitzernden Scheinwerferlicht die Schatten der
Verzweiflung und Bedeutungslosigkeit niemals
weit entfernt sind. Heidi,
danke für die Lektion in menschlicher Niedertracht und
kultureller Dekadenz.
Man könnte meinen, die Show hätte wenigstens den
pädagogischen Wert, die Tücken des Model Lebens zu
zeigen. Aber nein. Statt
Realismus gibt es nur eine verquere
Traumwelt, in der es wichtiger ist, perfekt
auszusehen, als tatsächlich etwas auf dem Kasten
zu haben. Die Kandidatinnen werden wie
Marionetten durch ein Skript gezwungen, das so
tiefgründig ist wie eine Wasserpfütze.
Ihre Persönlichkeit. Das ist nebensächlich.
Hauptsache, sie passen ins Bild. Oder
besser gesagt, in Heidis Vorstellung von
Bild. Aber vielleicht liegt das
eigentliche Problem nicht mal bei Heidi Klum, Thomas
Hejo oder den Kandidatinnen selbst.
Vielleicht sind wir, die Zuschauer, das wahre
Monster in diesem Spektakel.
>> Thomas Speck: Ÿousand.
>> Thomas Speck: Denn ohne uns gäbe es keine Show. Ohne
unsere morbide Faszination für den öffentlichen
Zusammenbruch junger Frauen hätte GNTM
längst seinen Reiz verloren. Wir
sitzen da vor unseren Fernsehern oder
Laptops und genießen die Show wie einen
Autounfall in Zeitlupe.
Wir wissen, dass es falsch ist, dass das, was
wir sehen, im Grunde genommen Menschen auf ihrem Tiefpunkt
zeigt. Und doch können wir nicht
wegsehen. Die Show ist ein perfektes
Abbild unserer Kultur, die Leistung nur durch
Schmerz akzeptiert und Schönheit als die einzige
legitime Währung sieht. Wer sich dem
nicht unterwirft, hat keinen Platz in dieser
glitzernden Welt. Und das wirklich tragische
ist, dass wir das nicht nur akzeptieren,
sondern sogar feiern. Wir fiebern
mit, wenn die Kandidatinnen scheitern, weinen und
verzweifeln, als wäre ihr Scheitern ein Teil
unseres eigenen Erfolgs. Vielleicht
erkennen wir uns ja selbst in diesen gescheiterten
Existenzentwürfen auf eine Weise, die uns ein
bisschen zu gut gefällt. Es
wäre wohl zu ehrlich, in den Bildschirm zu schauen
und zuzugeben, dass diese Show nur den
Zynismus widerspiegelt, der in jedem von uns
steckt. Heidi Klum hat es geschafft, uns
alle zu Komplizen in ihrem Spiel der
Oberflächlichkeiten zu machen. Sie
dreht an den Rädchen, aber wir sind diejenigen,
die das System am Laufen halten.
GNTM ist kein Einzelfall. Es ist ein
Symptom. Ein Symptom für die Krankheit
einer Gesellschaft, die Schönheit mit Wert
gleichsetzt und den menschlichen Verstand auf Likes
und Follower reduziert. Doch
während Heidi sich über das glitzernde Spektakel
erhebt und die Kameras blitzen, bleibt ein leiser
Widerstand bestehen. Es ist dieser
letzte Funke von Selbstachtung, der sich
trotzig behauptet. Kein lauter Krieger,
sondern ein stiller Antiheld, der flüsternd,
fast unbemerkt seinen Kampf führt gegen die
Versuchung, sich selbst aufzugeben, gegen den
allgegenwärtigen Druck, zu gefallen und die
eigene Tiefe in den Hintergrund zu drängen.
Er kämpft mit jedem gequälten Lächeln, das sich
hinter einer perfekt inszenierten Pose versteckt, und in
jedem zitternden Atemzug, der im Glanz der
Scheinwerfer untergeht und obwohl er von
Woche zu Woche leiser wird, verstummt er nie
ganz. Du bist mehr als nur eine
Fassade, flüstert er. Und in diesen Worten
lebt die hartnäckige Hoffnung auf ein Leben, das
nicht von Oberflächlichkeit diktiert wird.
Der wahre Sieg dieses inneren Antihelden
wird nicht durch ein Foto besiegelt, nicht durch die
finale Entscheidung einer Jury. Er wird
in dem Moment errungen, indem eine Kandidatin die
Show verlässt und begreift, dass Selbstwert kein Accessoire
ist, das von anderen bestimmt wird. Der
Sieg gehört demjenigen, der den Laufsteg hinter sich
lässt, um seinen eigenen Weg zu finden,
jenseits der glitzernden Welt aus Illusion,
die aus nichts anderem besteht als fremden
Erwartungen.
Danke fürs zuhören. und und bevor ich
es hier kommt jetzt der Moment, in dem
du überlegst, ob du diesen kleinen Abo Knopf
drückst. Aber hey, no pressure.
Wir können unsere Beziehung auch einfach so weiterlaufen
lassen, bis du es irgendwann einfach tust.
Aber falls du bis hierhin Spaß hattest, dann tu mir
einen Gefallen und hinterlass mir ein Like oder
fünf Sterne oder eine Bewertung. Damit
weiß ich, dass das Ganze hier nicht eine einseitige
Show ist.
Ach, und für alle, die tiefer einsteigen wollen, es gibt da
auch einen Newsletter auf meiner Website. Und
klar, abmelden ist kein Drama, falls du mal genug
hast. Also, bis nächste
Woche, same time, same station.
Euer Thomas.
Und stärke ÿousand.
Das Individual, das Individuale.
Diese Show. Wir bl,
dessen größte Leistung darin besteht,
eher der Typ, der in ein.
Meine Fresse, noch einmal, Herr, du Kruzi
Türken. Es geht schon wieder nicht. Wir.
Lisa. Nehmen wir Lisa.
19 Jahre. 19 Jahre
ehemalige Ÿousand. Und ich bin jetzt Neukä.