Wunschdenken - Wissen war einmal Macht
Über den Wert echten Wissens
06.02.2025 15 min
Zusammenfassung & Show Notes
In der neuesten Folge von Der Schalltrichter nimmt uns Thomas Speck auf eine satirische Reise in die Vergangenheit – in eine Zeit, in der Wissen noch keine Ware, sondern ein Schatz war. Damals musste man in die Bibliothek – ja, richtig gehört, in diesen Tempel des Wissens – und sich mit Katalogkarten und verstaubten Enzyklopädien auseinandersetzen. Heute reicht ein Wisch über den Bildschirm, und Google liefert uns zehn Antworten in fünf Millisekunden. Aber Thomas fragt provokant: Macht uns das wirklich schlauer? Oder sind wir nur noch hyperaktive Waschbären, die glänzendes Zeug hin- und herdrehen, ohne je wirklich zu verstehen, was sie in den Händen halten?
Mit seinem unverwechselbaren Mix aus Ironie, scharfem Humor und schonungsloser Gesellschaftskritik hinterfragt Thomas unsere moderne Wissensgesellschaft und konfrontiert uns mit der bitteren Wahrheit: Wir scrollen und swipen uns durchs Leben, ohne je tiefer in die Materie einzutauchen. Wissen ist heute digitales Fast Food – schnell konsumiert und schneller vergessen. Doch was bleibt dabei auf der Strecke? Eine Episode, die dich zum Schmunzeln bringt, aber auch den Spiegel vorhält. Also schnapp dir einen Detox-Tee und begib dich mit Thomas auf eine Expedition in die Tiefen des Denkens. Aber Vorsicht – könnte sein, dass du danach anfängst, wirklich nachzudenken!
Mit seinem unverwechselbaren Mix aus Ironie, scharfem Humor und schonungsloser Gesellschaftskritik hinterfragt Thomas unsere moderne Wissensgesellschaft und konfrontiert uns mit der bitteren Wahrheit: Wir scrollen und swipen uns durchs Leben, ohne je tiefer in die Materie einzutauchen. Wissen ist heute digitales Fast Food – schnell konsumiert und schneller vergessen. Doch was bleibt dabei auf der Strecke? Eine Episode, die dich zum Schmunzeln bringt, aber auch den Spiegel vorhält. Also schnapp dir einen Detox-Tee und begib dich mit Thomas auf eine Expedition in die Tiefen des Denkens. Aber Vorsicht – könnte sein, dass du danach anfängst, wirklich nachzudenken!
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Danke! Euer Thomas
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Danke! Euer Thomas
Transkript
>> Thomas Speck: Willkommen im Tempel des Nachdenkens. Keine
Sorge, du musst dich noch nicht entscheiden, ob du diesen Tempel
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Lehn dich zurück und lass dich in eine Welt entführen, in der
die Bücher noch Abenteuer waren und Wissen sich nicht
als schnelle Antwort, sondern als
Entdeckungsreise zeigte. Der
Spendenlink. Klar, der ist in der
Folgenbeschreibung, aber das gehört zum Finale.
Jetzt erstmal tief Luft holen und rein
ins Abenteuer. Gute
Unterhaltung.
Wissen, ein geheimnisvolles,
beinahe mythisches Etwas, das man einst
wie einen heiligen Gral suchte.
Ja, es gab Zeiten, tief in der
Historie des 20. Jahrhunderts verborgen,
da war Wissen nicht einfach. Ein permanenter Begleiter
in deiner Hosentasche, der dir auf Knopfdruck
Antworten lieferte. Wissen zu erlangen
war ein echter Kampf, ein
episches Abenteuer, das nur jene beschritten,
die bereit waren, sich den Gefahren der Suche
zu stellen.
Der Schalltrichter.
Alltagsironie trifft Tiefsinn.
Von und mit eurem man im Black des
Alltags. Thomas Speck
damals, als die Welt noch analog ticken
musste, hieß es ab in die
Bibliothek. Und das war keine einfache
Suche, oh nein, es bedeutete
tatsächlich, physisch aufzubrechen. Als wäre
man auf einer Quest, das Zauberbuch zu finden,
das in einem Labyrinth von verstaubten Regalen
verborgen lag. In einer Bibliothek
stellte man sich der gefürchteten Herausforderung der
Karteikarten, einem kryptischen
System, das heute so altmodisch wirkt wie
die Idee, dass man Bücher aus echtem Papier
drucken muss. Man benötigte
Zeit, Geduld und vor allem
die Bereitschaft, oft wochen, ja
monatelang täglich diese heiligen Hallen
aufzusuchen. Nur für die vage Hoffnung,
dass das Buch, das du für deine Studien benötigst,
endlich vom Vormieter zurückgegeben
wurde. Und dann, oh
dann, wenn man endlich auf das Wissen
stieß, eine kleine Passage in einem
verstaubten Enzyklopädieband oder die
erleuchtenden Worte eines schrulligen
Professors, dann fühlte es sich an, als hätte man den
heiligen Gral tatsächlich gehoben.
Das war Wissen damals. Es war
Arbeit, es war
Kampf. Es war hart
erarbeitet, wie eine per Hand
gemeißelte Statue, nicht wie eine auf
TikTok generierte 5 s Tanzinfo
Dosis. Man war stolz darauf,
dass man nicht alles auswendig rezitieren konnte,
sondern dass man wusste, zweitausendein, wo das nötige
Wissen zu finden war. Nur der
Unterschied zu das wo
war nicht nur eine Frage von Sekunden und
Suchmaschinen. Es bedeutete, in den
verstaubten Ecken der Realität zu graben,
wo die Informationen nicht sofort aufleuchteten
und einen von selbst ansprangen.
Ja, Google weiß auch, wo man suchen muss,
aber Google sagt dir auch was du hören
willst. Es überhäuft dich mit einer Flut
von Antworten, die auf dir und deinen
Surf Gewohnheiten angepassten Algorithmen
beruhen und nicht auf deiner Fähigkeit, den
Faden zu entwirren. Damals,
als man durch dicke Bücher blätterte und
manchmal Stunden für ein kleines Detail
aufbrachte, geschah etwas ganz
das Suchen selbst war das
lernen. Man stieß auf Zusammenhänge, die
man gar nicht gesucht hatte, verknüpfte
Informationen, die sich am Wegesrand versteckten,
und am Ende verstand man deutlich mehr, als man
ursprünglich wollte. Es war nicht einfach
nur ein hier ist die Antwort, auf Wiedersehen,
sondern eine Expedition in die Tiefen des Wissens,
die das eigene Denken formte. Und
das war der wahre Schatz. Wissen war nicht
nur eine Sammlung von Informationen. Es war
ein Muskel, der durch die Arbeit trainiert
wurde. Das analoge zwang
einen, sich Zeit zu nehmen, zu
reflektieren und nicht einfach die erstbeste
Antwort zu akzeptieren, die man nach einem schnellen
Klick präsentiert bekam. Heute gibt
dir Google 10 Antworten in fünf
Millisekunden, und keiner davon fordert dich
heraus, zu hinterfragen, was genau
du eigentlich wissen wolltest. Wissen
war eine Fähigkeit, die der Zeit und des
Willens bedurfte, keine flüchtige Push
Benachrichtigung. Aber das
soll natürlich nicht heißen, dass es früher besser war.
Oh nein, es war nur anders. Das
zumindest ist die übliche Floskel, mit der wir älteren
Menschen den Vorhaltungen der Jungen heute begegnen.
Sie ist an vielen Stellen schlicht und einfach
gelogen, nur gesagt, um seine Ruhe zu
haben. Denn in vielen Dingen
war es früher besser. Heute braucht
es schon Fachbegriffe für die Zustände, in die die
junge Generation gerät, wenn man den heutigen
Wissenskonsum beschreiben will. Googelt mal
das Wort Technoferenz, ein
Kofferwort aus Technologie und
Interferenz Technoferenz,
dann wisst ihr auch, warum schnelles Wissen weniger wert
ist als tiefes Wissen.
Ich liebte und liebe
Bibliotheken. Das waren die Tempel der
Gelehrten, heute eher das Domizil einer
vom Aussterben bedrohten Spezies.
Wer sich heute in die heiligen Hallen eines solchen Gebäudes
verirrt, ist entweder hoffnungslos verloren,
ein Kulturrelikt, das irgendwo zwischen
Staub und Schimmel zur Selbstfindung aufgebrochen ist,
oder ein rettungsloser Nostalgiker, der den
alten Werten hinterherweint.
Hier in der Bibliothek gibt es
keine Suchleiste, keinen ich fühle mich
glücklich Button, der dir die Antworten direkt auf
den Screen serviert. Nein,
hier wartest du
auf Bücher. Die müssen
oft erst aus einem dunklen Lager geholt werden, in
dem die Zeit um 1980 stehen geblieben
ist. Ein Tempel, der heute nur noch von
jenen betreten wird, die Papier nicht als
Witz, sondern als Medium
verstehen. Und während draußen
die Welt in Sekunden alles likt, stehen
die Verirrten in diesen heiligen Hallen herum
und denken nach. Sie blättern sogar
noch um. Ja,
physisch eine vergessene
Kunst wie das Bogenschießen oder die
Brieftaubenzucht. Aber auch das ist
ein Teil der Illusion. Bibliothek
ist für viele heute nur noch eine Bühne, auf der sich die
letzten Verfechter des Denkens ein stelldich eingeben,
während draußen jeder auf die nächste pull
Benachrichtigung wartet. Wissen,
na das gibt es nicht mehr im Regal, sondern im
Sekundenfeuerwerk der Sinneseindrücke.
Wer will sich noch durch Bücher wühlen, wenn ein schneller
Wisch mit dem Finger genügt? Große alte
Bibliotheken sind heute kaum mehr als ein
Touristengag sowie ein
Museumsbesuch. Schaut Kinder,
so sah Wissen früher aus.
Nebenbei bieten alte Bibliotheken eine wunderbare
Kulisse für leblose Selfies auf
Instagram. Derlei dummdreistes Treiben
kann in der atmonter Stiftsbibliothek regelmäßig
beobachtet werden.
Gerade eben wusste ich noch nicht, wie ich diese
Geschichte weiterschreibe, aber da kam eher
mein finaler Gedanke, als ich
nämlich an die damalige Langsamkeit
dachte. Ein winziger, aber zündender
Moment der Erkenntnis, der plötzlich klarstellt, dass
dieses Wissen, das wir uns heute ständig vor die
Nase halten, nichts weiter ist als
digitales fast food. Schnell
konsumiert und noch schneller vergessen.
Wer will sich denn noch erinnern? Ist doch egal,
kann's ja nochmal googeln.
Man könnte meinen, am Beginn des dritten
Jahrtausends, dem goldenen Zeitalter der
Informationen, würden wir als Menschen über ein
Wissensarsenal verfügen, das jeden
universalgelehrten des achtzehnte Jahrhunderts vor
Neid erblassen ließe.
Aber nein, stattdessen
stehen wir da wie hyperaktive
Waschbären, die glänzendes Zeug in ihren Händen
hin und her drehen, nur um es dann wieder
fallen zu lassen, weil, naja, wer hat
denn Zeit tatsächlich nachzudenken?
Ja, wir sind alle Experten.
Experten im Scrollen, swipen
und liken. Oh, hast du das Video
von der Katze gesehen, die Klavier spielt? Klar,
hab ich geteilt. Es ist nicht so, dass wir nicht
lesen könnten. Wir könnten
aber das Lesen, das
ernsthafte, konzentrierte Aufnehmen von
Information ist für uns heutzutage in etwa so
attraktiv wie ein Zahnarztbesuch.
Wenn es keine blinkenden Lichter hat, mindestens
drei Emojis und am besten in unter 3 s
zu konsumieren ist, dann ist es nichts für
uns. Und natürlich haben wir
auch alle diese Freunde, die uns von den neuesten
Verschwörungstheorien erzählen. Hast
du gehört, dass der Mond eigentlich nur eine riesige
Dyson Sphäre ist, was von der Regierung natürlich geheim
gehalten wird. Nein,
Janine, hab ich nicht. Aber
danke, dass du mir das YouTube Video geschickt hast, das die
Wahrheit enthüllt. Es ist schon
faszinierend, wie wir uns selbst einreden, wir
wären heute die klügste Generation aller
Zeiten. Schließlich können wir jede
Frage in Sekundenschnelle von der allmächtigen Suchmaschine
beantworten lassen. Ich bin auch nicht
frei davon. Wir fühlen uns wie kleine
Götter des Wissens, die den gesamten Wissensschatz der
Menschheit in der Hosentasche tragen. Immer bereit,
jede Diskussion mit einem schnellen Google Fact zu
gewinnen. Aber was wir dabei wirklich
lernen dass wir nicht einmal wissen, was
wir eigentlich wissen wollen. Statt uns
tief in ein Thema zu graben, hüpfen wir wie
dressierte Chihuahuas jedem Ping und jeder
Benachrichtigung hinterher. Ÿousand immer in der Hoffnung,
dass die nächste Info uns endlich schlauer
macht. Tut es
nicht. Wir sind nicht klüger
geworden, nur schneller.
Wie ein Jungi, der immer auf den nächsten schnellen
Schuss wartet, überfluten wir uns mit Wissen,
das uns nichts bringt, außer der Illusion, dass
wir alles im Griff haben. Es ist diese
perfide Mischung aus Selbstüberschätzung und
Gleichgültigkeit, die uns in der Komfortzone
unserer Dummheit zweitausendein suhlen lässt.
Während unsere Vorfahren noch hungrig nach Wissen
waren, bereit, Berge zu erklimmen, um
eine Schriftrolle zu ergattern, sitzen wir lieber
mit einem Netflix Abo und streiten uns
darüber, ob es ethisch vertretbar ist, eine
Avocado in der Mikrowelle zu erhitzen.
Wir geben uns die Illusion, informiert zu
sein, schließlich haben wir doch die Nachrichten
App auf dem Handy. Wir wissen ja alles, was wir
wissen müssen, und wenn's wichtig ist, kommt es ja
sowieso als Push Benachrichtigung, oder?
Was dabei auf der Strecke bleibt, ist das größere
Bild, der Blick auf die Dinge, der uns
erkennen lässt, dass das Leben komplexer ist als
ein Twitter Thread oder ein lustiges
Meme. Wir sind lieber die Zuschauer in diesem
Theater der Ahnungslosigkeit, wo das Skript
von Influencern, Algorithmusgöttern und
den neuesten TikTok Trends geschrieben wird.
Die Vorstellung, dass man auch mal weniger konsumieren
könnte, um mehr zu verstehen, ist dabei
ungefähr so absurd wie die Idee, dass Menschen ohne
Social Media jemals überlebt haben.
Vielleicht sollten wir so etwas wie eine
Wissenshygiene einführen.
So wie wir uns Detox tees einflößen
und uns einreden, dass Selleriesaft die Lösung aller
Probleme ist, könnten wir auch mal anfangen, unser
Hirn von ganzem digitalem Datenmüll zu
reinigen. Kein Mensch würde sich den
ganzen Tag über mit fast Food
vollstopfen. Aber mit Informations Chunk
machen wir das ganz entspannt. Tweets,
Memes, endlose Artikel darüber,
warum Avocados die Welt retten. Alles in
unsere Synapsen gepresst, ohne auch nur
einen Gedanken daran zu verschwenden, was das mit
unserem geistigen Body Maß Index
anstellt. Vielleicht sollten wir ja
anfangen, unsere Informationsaufnahme so penibel
zu kuratieren wie unsere Ernährung.
Einen Gehirn Detox sozusagen.
10 Tage ohne Clickbait und schon fühlt
man sich wieder geistig erfrischt. Aber
Vorsicht, könnte ja passieren, dass man dabei
anfängt, selbst nachzudenken.
Und wer will das schon? Ich mein, nachdenken ist
anstrengend und nachdenken ist
mühsam. Irgendeine App wird das Denken
schon für uns übernehmen.
Irgendwann.
Danke, dass du mit mir durch die Bibliotheksgänge des
Lebens spaziert bist, vorbei an den
verstaubten Enzyklopädien und Suchmaschinen
Akrobaten. Hat dir der Ausflug gefallen?
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mit all jenen, die sich auch mal eine Pause vom
Info fast food gönnen sollten. Fünf
Sterne oder eine feine Bewertung nehme ich sehr
gerne, das hilft dem Podcast sehr.
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Geschichten brauchen Unterstützung
und der Newsletter wartet auf der Website darauf, dich
über kommende Episoden auf dem Laufenden zu
halten. Bis nächste Woche, same
time, same station, Euer Thomas.
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